Nachhaltiges Wirtschaften zielt auf eine Wirtschaftsweise, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit Umwelt- und Naturschutz sowie sozialer Inklusion und Gerechtigkeit verbindet. Um ein solches Wirtschaftssystem zu erreichen, ist eine tief gehende gesellschaftliche Transformation erforderlich. Diese beginnt jedoch u.U. als Innovation in Nischen, die nach und nach wachsen, bis sie in manchen Fällen in der Lage sind, ein bestehendes Regime langfristig und substantiell zu verändern. Innovative Ansätze in Richtung Nachhaltigkeit lassen sich in verschiedenen Bereichen beobachten, so auch in klassischen kommunalen Handlungsfeldern: Energieversorgung, Wasserver- und -abwasserentsorgung sowie Bauen und Wohnen.
Für einen bewussten Umgang und nachhaltige Versorgung mit Energie erscheinen Kommunen mit lokalen Energieversorgungskonzepten als relevante Nische. Diese betreiben häufig erneuerbar gespeiste Nahwärmenetzen. Viele Konzepte setzen dabei auch oder ausschließlich auf erneuerbare Energien und fördern zudem Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und Energieeinsparung.
Veränderte Niederschlagsmuster und -mengen sowie regional deutlich verringerte Nutzerzahlen bei gleichzeitiger Zunahme der Siedlungsfläche verändern die Rahmenbedingungen der Wasserver- und Entsorgung. Darüber hinaus ergeben sich neue ökologische Anforderungen. Folgende Nischen erscheinen hinsichtlich dieser Herausforderungen relevant:
Gemeinschaftliche Wohnprojekte bis hin zu Öko-Dörfern bieten neuartige Lösungen im Kontext wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen. Aufgrund der mit den gesellschaftlichen Entwicklungen verbundenen Probleme wie Vereinsamung, Wunsch nach selbstbestimmtem Leben im Alter, bezahlbarem Wohnraum und dem daraus entstehenden Bedarf an Infrastrukturangeboten und Unterstützungsleistungen erscheint die Nische der reinen Wohnprojekte, die sich u.a. an Menschen am Ende ihrer Erwerbsphase bzw. Senioren richten, besonders sinnvoll. Dabei kann es sich sowohl um Mehrgenerationen-Wohnen als auch um 50+-Projekte handeln.
In TransNIK sollen Treiber und Hemmnisse für Entwicklung und Verbreitung innovativer nachhaltiger Ansätze in den drei Handlungsfeldern untersucht und zentrale Punkte für eine Transition zu neuen Lösungen identifiziert werden. Im Fokus stehen Ansätze, die zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen und in denen sich innovative organisatorische, technische und soziale Strukturen sowie Produktions- und Nutzungsmuster herausbilden/besser etablieren/entfalten können.
Das Projekt setzt an der bestehenden Nachhaltigkeitsforschung an, die empfiehlt lokale und regionale Transformationsprojekte zu fördern. In enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern werden ausgewählte innovative Ansätze in den drei Feldern identifiziert. Auf Basis von Fallstudien zu konkreten Ausprägungen dieser Nischen sollen Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure und die politische Rahmensetzung abgeleitet werden, um solche Entwicklungen zu fördern. Praxispartner profitieren bereits während der Projektlaufzeit u.a. durch die Teilnahme an Workshops von den Zwischenergebnissen. Die Ergebnisse sollen zur Hebung von Synergieeffekten zwischen den Handlungsfeldern beitragen und domänenübergreifendes Lernen ermöglichen, indem Nischen in den drei Bereichen nicht nur isoliert betrachtet, sondern ganz gezielt Schnittstellen und Wechselwirkungen untersucht werden.